Unser Engagement als Umweltschule ist um eine weitere Facette reicher: In enger Zusammenarbeit mit dem NABU (Naturschutzbund Deutschland) haben wir im Sommer 2020 in unseren Neubau Niststeine gesetzt, die schon im nächsten Jahr Mauerseglern als Brutplatz dienen werden.
Foto von Paweł Kuźniar
Mauersegler sind Zugvögel, deren Überleben in unseren Städten und Gemeinden bedroht ist: Aufgrund ihrer außerordentlichen Flugtechnik sind sie nämlich darauf angewiesen, beim Losfliegen zunächst nach unten zu stürzen, um Schwung für ihren Flug zu holen (daher auch ihr Name: Mauersegler). Und so kann man auch den merkwürdigen Umstand erklären, dass ein Mauersegler (obwohl er ein wahrer Flugkünstler ist, der während seines jährlichen Langstreckenflugs vom südlichen Afrika bis Deutschland sogar in der Luft schläft) nur unter Kraftanstrengung vom Boden aus loszufliegen kann. Deshalb belegen Mauersegler als Nistplatz gern Gebäude mit Nischen und Hohlräumen. Diese Eigenheit macht ihn zunehmend zu einer bedrohten Vogelart, denn einerseits werden ihre Brutstätten durch Gebäudesanierungen zerstört und anderseits bieten ihnen moderne Neubauten keine Möglichkeit zu nisten.
Vor diesem Hintergrund haben wir unser neues Klassenhaus mauerseglerfreundlich gestaltet: Nach dem Expertenrat des NABU haben wir an den Neubau fünfzehn Niststeine angebracht, die den Mauerseglern optimale Bedingungen für ihren Nestbau bieten. Mehr noch: Damit die Mauersegler auch wissen, dass sie sich bei uns sicher niederlassen können, starten wir eine tierische Werbekampagne: Mauersegler sind soziale Vögel, die in Kolonien von 20 bis 50 Tieren leben – sie lassen sich dort nieder, wo bereits Artgenossen wohnen. Um die Ansiedlung anzustoßen, werden wir neben den Niststeinen kleine Lautsprecher anbringen, die den typischen Ruf der Mauersegler abspielen und die Tiere dadurch anlocken werden.
Ab dem nächsten Jahr wird man dann an Sommerabenden beobachten können, wie Mauersegler in Gruppen auf Insektenjagd gehen und dabei atemberaubende Flugmanöver vollziehen.