Aktion „Flüssiges Gold“ 2021 – Die Imker-AG der STS Lohbrügge fährt überraschend hohe Honigernte ein
Am Mittwoch, den 16. Juni, war es endlich soweit: Der Lohn eines ganzen Jahres Arbeit an den Bienen konnte geerntet werden, gute 50 Kilo Honig! Die Imker-AG der Stadtteilschule mit Schülern aus Jahrgang 5 und 6 hat zusammen mit Kursleiter Till Koopmann die Honigwaben von unseren Völkern zunächst bienenfrei gemacht, dann die Zelldeckel aus Wachs entfernt und schließlich drei Runden in unserer Honigschleuder fahren lassen.
Das sehr kalte und nasse Frühjahr ließ zunächst eine sehr magere Ernte befürchten, aber die Bienen haben die letzten Wochen sehr gut genutzt und viel Nektar eingetragen, so dass wir von jedem unserer drei Bienenvölker etwa 18 Kilo Honig ernten konnten.
Wie sind wir aber nun vorgegangen? Im ersten Schritt haben wir die Honigwaben von den Bienenvölkern geholt. Wer sich mit Bienen auskennt, weiß, dass die Imker durch ein Absperrgitter die Königin aus den oberen Etagen des Bienenkastens (Fachwort hierfür ist: Zarge) fernhalten und man so reine Honigwaben erhält ohne Blütenstaub (Pollen) und Bienennachwuchs (Brut).
Nele Baars und Anika Stemmann aus der 6d kennen einen Trick, wie man die Waben „bienenfrei“ bekommt: Man muss am Tag vorher eine Bienenflucht einsetzen – und zwar genau zwischen den oberen Honigzargen und den unteren Brutzargen. Die Bienenflucht sorgt dafür, dass die Bienen nur noch nach unten können, also quasi eine Einbahnstraße für Bienen.
In den zweiten Arbeitsschritt hat sich Kjell Bornkeßel schnell eingearbeitet: Wenn eine Zelle auf der Wabe voll mit Honig ist, verschließen die Bienen diese mit einem Deckel aus Wachs. Bevor die Wabe jetzt in die Schleuder kommt, muss dieser Deckel entfernt werden. Dazu benutzt man eine Entdeckelungsgabel, mit der man leicht unter die Deckel fährt und sie dann abhebt. Aber Vorsicht! Nicht zu tief in die Wabe eintauchen, sonst nimmt man schon zu viel Honig mit, das ist gar nicht so einfach!
Im letzten Schritt kommen je vier Waben in unsere Honigschleuder und sie werden dort ähnlich wie in einem Karussell ganz schnell im Kreis gedreht. Durch die Fliehkräfte landet der Honig an den Innenwänden der Schleuder und läuft schließlich unten aus einem Hahn in unsere bereitgestellten Eimer.
Nach drei Stunden Arbeit mit klebrigen Händen, einer Runde Orangenlimonade aus der Imkerkasse und viel Spaß war die Frühtrachternte 2021 erfolgreich „im Eimer“ und jeder Schüler konnte sich ein Glas frisch und selbst geernteten Honigs mit nach Hause nehmen.